Dienstag, 15. Juni 2010

Herzzerreissend

Das Messer steckt tief in der Brust. Zieh es raus. Blut, Blut, Blut. Das einzige was wir sehen können ist Blut. Wir brauchen unsere Erholung, unser Heilungsprozess beginnt. Zeit, die Zeit heilt alle Wunder, nicht wahr? Nein, es ist nicht wahr. Es ist egal, wie viel Zeit vergeht an dieser einen Stelle wird immer eine Narbe bleiben. Es wäre doch so leicht, wenn wir es einfach vergessen könnten, einfach übersehen könnten, doch dies werden wir nie schaffen. Wir werden es nie können, denn diese eine Narbe steckt voller Erinnerungen, und sie wird uns immer daran erinnern, daran was passiert ist. Es ist leicht, nein, es ist LEICHTER wenn die Hoffnung noch besteht, Hoffnung, voller Energie und positiver Gedanken. Doch, was tun wir, wenn es keine Hoffnung mehr gibt, wenn die Hoffnung zur Angst geworden ist? Wir haben die Hoffnung nie aufgegeben, wir haben immer wieder an das Gute gelaubt, immer wieder und immer wieder. Immer wieder gedacht, das es nicht nur das sein kann, dass es auch anders geht. Das es positiver geht, dass es einmal nahezu perfekt wird. Doch nun, im Endeffekt war alles umsonst. Jedes mal das selbe Spielchen, jedes mal das selbe. Aus dieser einen Wunde sind nun hunderte geworden, und die Hoffnung, die einst so stark war ist verschwunden. Nun, es ist verdammt schwer, sich zu normalisieren, zu heilen, denn hundert Wunden brauchen mehr Zeit als nur eine. Diese Zeit, die so kostbar ist, die jedoch zu schnell vergeht haben wir nicht mehr und wir tragen die Wunden mit uns, offen und nie verheilt. Und jede so winzige, kleine, minimale Veränderung bringt selbst unsere verheilten, ältersten Narben zum bluten.

Es ist so schwer zu vergessen und zu vertrauen, einem Menschen zu glauben, wenn hunderte vor ihm das Vertrauen missbraucht haben. Es tut mir leid, dass ich so bin. So verschlossen, ich lasse keine Gefühle mehr zu. Es ist die Angst, die mich geprägt hat und der Schmerz in der Brust, der mich das nie vergessen lässt. Es braucht seine Zeit, ich brauche meine Zeit, doch diese Geduld haben die meisten nicht. Es ist nicht meine Schuld, ich kann nichts dafür, doch trotzdem tut es mir leid. Es tut mir leid.

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